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   LG Bonn, 26.04.2022 - 7 O 178/21   

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LG Bonn, 26.04.2022 - 7 O 178/21 (https://dejure.org/2022,37714)
LG Bonn, Entscheidung vom 26.04.2022 - 7 O 178/21 (https://dejure.org/2022,37714)
LG Bonn, Entscheidung vom 26. April 2022 - 7 O 178/21 (https://dejure.org/2022,37714)
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Wird zitiert von ...Neu Zitiert selbst (13)

  • LG Bonn, 30.11.2021 - 5 S 70/21
    Auszug aus LG Bonn, 26.04.2022 - 7 O 178/21
    Danach unterliegt ein Vertrag, den eine natürliche Person zu einem Zweck, der nicht ihrer beruflichen oder gewerblichen Tätigkeit zugerechnet werden kann, mit einer anderen Person geschlossen hat, die in Ausübung ihrer beruflichen oder gewerblichen Tätigkeit handelt, dem Recht des Staates, in dem der Verbraucher seinen gewöhnlichen Aufenthalt hat, sofern der Unternehmer seine Tätigkeit auf irgendeiner Weise auf diesen Staat oder auf mehrere Staaten, einschließlich dieses Staates, ausrichtet (LG Bonn, Urteil vom 30.11.2021 - 5 S 70/21, BeckRS 2021, 44724 Rn. 16, beck-online).

    Die Entscheidungsprärogative des nationalen Gesetzgebers, die Gesundheit und das Vermögen des Einzelnen zu schützen, hat sich in ausgewogener Weise in Form des Verbots konkretisiert (LG Bonn, Urteil vom 30.11.2021 - 5 S 70/21, BeckRS 2021, 44724 Rn. 20, beck-online).

    § 4 Abs. 4 GlüStV stellt eine Verbotsnorm im Sinne des § 134 BGB dar (vgl. LG Bonn, Urteil vom 30.11.2021 - 5 S 70/21, BeckRS 2021, 44724 Rn. 21, beck-online).

    Für die Nichtigkeit nach § 134 BGB genügt es im Übrigen, dass der Tatbestand des Verbotsgesetzes objektiv erfüllt ist (LG Bonn, Urteil vom 30.11.2021 - 5 S 70/21, BeckRS 2021, 44724 Rn. 21, beck-online; LG München I Endurteil v. 13.4.2021 - 8 O 16058/20, BeckRS 2021, 11488 Rn. 25, beck-online).

    § 285 StGB ist ein gesetzliches Verbot im Sinne des § 817 Satz 2 BGB (vgl. LG Bonn, Urteil vom 30.11.2021 - 5 S 70/21, BeckRS 2021, 44724 Rn. 23; BeckOK BGB/Wendehorst, 59. Ed. 1.8.2021, BGB § 817 Rn. 15; BeckOGK/Vossler, BGB, § 134, Rn. 219).

    Erforderlich ist nach herrschender Meinung, dass sich der Leistende der Einsicht in den Gesetzes- oder Sittenverstoß leichtfertig verschlossen hat (BGH, Urteil vom 10.01.2019 - IX ZR 89/18NJW 2019, 1147 Rn. 28, Urteil vom 10.10.2012 - 2 StR 591/11, NJW 2013, 401; LG Bonn, Urteil vom 30.11.2021 - 5 S 70/21, BeckRS 2021, 44724 Rn. 24, beck-online).

    Dass aber der Kläger all diese Informationen ermittelt, dabei aber keine Anhaltspunkte dafür erhalten haben will, dass das Glücksspiel illegal sei, ist als lebensfremd einzustufen (vgl. insofern LG Bonn, Urteil vom 30.11.2021 - 5 S 70/21, BeckRS 2021, 44724, beck-online; LG München I, Endurteil vom 13.04.2021 - 8 O 16058/20, BeckRS 2021, 11488 Rn. 32, beck-online).

    In Überstimmung mit der bisherigen Rechtsprechung des streitentscheidenden Gerichts (LG Bonn, Urteil vom 30.11.2021 - 5 S 70/21, BeckRS 2021, 44724), der sich die Einzelrichterin unter eigene Bewertung des Sachverhaltes anschließt, verstößt die Geltendmachung eines Rückforderungsanspruchs eines Spielers, der sehenden Auges und aus eigenem Handlungsantrieb heraus am illegalen Online-Glückspiel teilgenommen und sodann Verluste eingespielt hat, zudem gegen Treu und Glauben (§ 242 BGB) und muss jedenfalls auch dann vor diesem Hintergrund ausgeschlossen sein, wenn man den Ausschlusstatbestand des § 817 S. 2 BGB nicht für gegeben ansehen wollte (vgl. auch LG München, Urteil vom 10.09.2021, 14 O 13875/20; LG Hildesheim, Beschluss vom 12.11.2020 - 2 O 203/20, BeckRS 2020, 48282 Rn. 3, beck-online).

    (Vgl. LG Bonn, Urteil vom 30.11.2021 - 5 S 70/21, BeckRS 2021, 44724; LG Bochum Beschl. v. 10.3.2021 - 6 O 369/20, BeckRS 2021, 37640 Rn. 25, 26, beck-online).

    (LG Bonn, Urteil vom 30.11.2021 - 5 S 70/21, BeckRS 2021, 44724 Rn. 38, beck-online; LG Hildesheim Beschl. v. 12.11.2020 - 2 O 203/20, BeckRS 2020, 48282 Rn. 4, beck-online).

  • LG München I, 13.04.2021 - 8 O 16058/20

    Online-Glückspiel: Kein Anspruch eines Spielers auf Rückerstattung seines

    Auszug aus LG Bonn, 26.04.2022 - 7 O 178/21
    Das ist der Fall (vgl. LG München I, Urteil vom 13.04.2021 - 8 O 16058/20, BeckRS 2021, 11488 Rn. 15, beck-online).

    Für die Nichtigkeit nach § 134 BGB genügt es im Übrigen, dass der Tatbestand des Verbotsgesetzes objektiv erfüllt ist (LG Bonn, Urteil vom 30.11.2021 - 5 S 70/21, BeckRS 2021, 44724 Rn. 21, beck-online; LG München I Endurteil v. 13.4.2021 - 8 O 16058/20, BeckRS 2021, 11488 Rn. 25, beck-online).

    Dass aber der Kläger all diese Informationen ermittelt, dabei aber keine Anhaltspunkte dafür erhalten haben will, dass das Glücksspiel illegal sei, ist als lebensfremd einzustufen (vgl. insofern LG Bonn, Urteil vom 30.11.2021 - 5 S 70/21, BeckRS 2021, 44724, beck-online; LG München I, Endurteil vom 13.04.2021 - 8 O 16058/20, BeckRS 2021, 11488 Rn. 32, beck-online).

  • LG Wuppertal, 04.04.2022 - 2 O 218/20

    Onlineglücksspiel, Konditionssperre, Widerruf, Nichtigkeit, Verbraucherverträge,

    Auszug aus LG Bonn, 26.04.2022 - 7 O 178/21
    Ein solches Ergebnis führte zu einer Klageflut und wäre mit dem ebenfalls in § 817 Satz 2 BGB aufgehenden Schutz der Ressourcen der Gerichtsbarkeit vor missbräuchlicher Inanspruchnahme nicht zu vereinbaren (LG Wuppertal, Urteil vom 04.04.2022 - 2 O 218/20 -, Rn. 13, juris).

    Halbsatz BGB fallen (LG Wuppertal, Urteil vom 04.04.2022 - 2 O 218/20 -, Rn. 14 - 18, juris).

  • BGH, 25.11.2009 - VIII ZR 318/08

    Widerrufsrecht bei nichtigen und sittenwidrigen Fernabsatzverträgen

    Auszug aus LG Bonn, 26.04.2022 - 7 O 178/21
    Zwar kann das verbraucherschützende Widerrufsrecht grundsätzlich auch dann gegeben sein, wenn der widerrufene Vertrag nichtig ist (BGH, Urteil vom 25.11.2009 - VIII ZR 318/08, Rn. 14 ff.); allerdings ist im vorliegenden Fall bereits zweifelhaft, ob es sich überhaupt um einen Verbrauchervertrag i.S.d. § 312 Abs. 1 BGB handelt, bei dem gemäß § 312g Abs. 1 BGB ein Widerrufsrecht nach § 355 BGB besteht, und jedenfalls wäre das Widerrufsrecht hier nach § 312g Abs. 2 Satz 1 Nr. 12 BGB ausgeschlossen.
  • OLG Celle, 20.03.1996 - 13 U 146/95

    Sittenwidrigkeit einer Vereinbarung über die Teilnahme an einem nach dem

    Auszug aus LG Bonn, 26.04.2022 - 7 O 178/21
    Denn der Rückforderungsausschluss bezweckt, demjenigen die Rechtsordnung zur Durchsetzung der Ansprüche zu versagen, der sich bewusst oder leichtfertig über sie hinweggesetzt hat (OLG Celle, Urteil vom 20. März 1996 - 13 U 146/95 -, Rn. 24, juris).
  • LG Bochum, 10.03.2021 - 6 O 369/20

    Spieler hat gegen illegales Online-Casinos keinen Rückforderungsanspruch, wenn er

    Auszug aus LG Bonn, 26.04.2022 - 7 O 178/21
    (Vgl. LG Bonn, Urteil vom 30.11.2021 - 5 S 70/21, BeckRS 2021, 44724; LG Bochum Beschl. v. 10.3.2021 - 6 O 369/20, BeckRS 2021, 37640 Rn. 25, 26, beck-online).
  • OLG Hamm, 12.11.2021 - 12 W 13/21

    Ansprüche nach der Teilnahme an Online-Glücksspielen Verbotenes Veranstalten und

    Auszug aus LG Bonn, 26.04.2022 - 7 O 178/21
    Es muss objektiv das Gesamtbild eines widersprüchlichen Verhaltens vorliegen, weil das frühere Verhalten mit dem späteren unvereinbar ist und die Interessen der Gegenpartei im Hinblick hierauf vorrangig schutzwürdig sind (OLG Hamm, Beschluss vom 12.11.2021 - 12 W 13/21 -, Rn. 23, juris).
  • BGH, 10.01.2019 - IX ZR 89/18

    Verstoß eines Rechtsanwalts gegen das Verbot der Vertretung widerstreitender

    Auszug aus LG Bonn, 26.04.2022 - 7 O 178/21
    Der BGH hat die Anwendung des § 817 S. 2 BGB abgelehnt, wenn Sinn und Zweck des Verbotsgesetzes die Gewährung eines Bereicherungsanspruchs des Leistenden zwingend erfordern, weil das Verbotsgesetz vor allem zu seinem Schutz erlassen worden ist, oder wenn die Aufrechterhaltung des verbotswidrig geschaffenen Zustandes mit Sinn und Zweck des Verbotsgesetzes unvereinbar ist und deshalb von der Rechtsordnung nicht hingenommen werden kann (BGH, Urteil vom 10.1.2019 - IX ZR 89/18, NJW 2019, 1147 Rn. 33, beck-online).
  • OLG Köln, 10.05.2019 - 6 U 196/18

    Unterlassungsanspruch nach der GlüStV

    Auszug aus LG Bonn, 26.04.2022 - 7 O 178/21
    Dem ist auch das Oberlandesgericht Köln gefolgt (OLG Köln, Urteil vom 10.05.2019 - 6 U 196/18, BeckRS 2019, 24908, beck-online).
  • BVerwG, 27.07.2016 - 8 B 33.15

    Internetverbot für drei Glücksspielarten bestätigt

    Auszug aus LG Bonn, 26.04.2022 - 7 O 178/21
    Das Bundesverwaltungsgericht hat die Norm auch als mit Unions- und Verfassungsrecht vereinbar beurteilt (BVerwG, Urteil vom 26.10.2017 - 8 C 14/16, NVwZ 2018, 895, beck-online).
  • BGH, 10.10.2012 - 2 StR 591/11

    Untreue (Teilnichtigkeit; Vermögensbetreuungspflicht; Pflichtverletzung:

  • BVerwG, 26.10.2017 - 8 C 14.16

    Internetverbot für drei Glücksspielarten bestätigt

  • BGH, 15.06.1989 - III ZR 9/88

    Vorhergehende Bestellung bei verbotener Überrumpelung; Rechtsfolgen der

  • OLG Köln, 31.10.2022 - 19 U 51/22

    Teilnahme an Online-Glücksspielen - Rückzahlungsanspruch eines Spielers

    Auf die Berufung des Klägers wird das am 26.04.2022 verkündete Urteil des Landgerichts Bonn (Az. 7 O 178/21) abgeändert und wie folgt neu gefasst:.

    Er beantragt, die Beklagte unter Abänderung des Urteils des Landgerichts Bonn vom 26.04.2022, Az. 7 O 178/21 zu verurteilen, an ihn 58.517,70 EUR nebst Zinsen hieraus i.H.v. 5 Prozentpunkten über dem Basiszinssatz seit Rechtshängigkeit zu zahlen.

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